Blätterbares Wintermagazin 2021/22
Von 2010 bis 2020 steigerte der Hähnchenkonsum pro Kopf in Deutschland um 2 Kilo auf rund 15,5 Kilogramm. Hähnchenfleisch steht unangefochten und mit großem Abstand auf Platz 1. Putenfleisch kommt mit 5,8 Kilogramm auf den zweiten Platz. Und dahinter, kaum ins Gewicht fallend Ente (0,7 kg) und Gans (0,3 kg). Perlhuhn, Wachteln oder Tauben sind in der Statistik (Statista 2020) überhaupt nicht aufgeführt.
Die industrielle Landwirtschaft setzt mittlerweile ausschließlich auf sogenannte Hybridzuchten. Diese Tiere werden zu einem bestimmten Zweck gezüchtet, entweder zum schnellen Aufbau von Muskelmasse (Masthybrid) oder für eine maximale Legeleistung (Legehybrid). Das gilt auch für Label Rouge- oder die meisten Bio- Masthühner. Der Unterschied besteht darin, dass dort die Rassen langsamer an Gewicht zulegen, was eine artgerechtere Haltung erlaubt. Die ursprüngliche und bewährte Nutzung von Fleisch und Eiern wurde in der industrialisierten Geflügelhaltung aufgegeben. Das führte zwangsweise dazu, dass die meisten der alten Rassen vom Aussterben bedroht sind. Dabei handelt es sich bei diesen Tieren um einen wichtigen Genpool und das Rückgrat der kulturellen Biodiversität. Engagierte Ökobauer*innen entscheiden sich deshalb oft für den Erhalt und Aufzucht vom Sulmtaler Huhn, dem Bergischen Kräher oder das Augsburger Huhn.
Die Pute ist die domestizierte Form des Truthahns. Wilde Truthähne sind ursprünglich in Steppen, Waldrändern und lichten Wäldern in Mittel- und Nordamerika beheimatet. Die Putenmast ist in früheren Jahren zur Recht in Verruf geraten, weshalb man unbedingt ausschließlich auf Bio-Fleisch zurückgreifen sollte, da es Label Rouge Putenfleisch in Deutschland leider nicht zu kaufen gibt.
Zu den wichtigsten Fleischentenrassen zählen z. B. die Pekingente und die Mulardente. Da in der biologischen Landwirtschaft das schnelle Erreichen des Schlachtgewichtes nicht die oberste Priorität hat, finden hier die Enten noch genügend Platz für Auslauf oder zum Baden. Das Mindestschlachtalter der Bioenten liegt bei ca. 13 Wochen. Im Vergleich dazu werden Enten aus konventioneller Mast bereits nach rund 8 Wochen geschlachtet.
Da wir meist nur einmal an St. Martin oder Weihnachten eine Gans essen, sollte hier ausschließlich eine Gans aus bäuerlicher Haltung auf dem Tisch landen. Gleiches sollte sich auch die Gastronomie vornehmen, um das Leid der konventionell gemästeten Enten vor allem in Osteuropa zu beenden!
Im Gegensatz dazu die Weidemast. Vor allem heimische Weidegänse sind wegen ihrer nachvollziehbaren Herkunft und ihres schmackhaften Fleisches geschätzt. Weidemast ist gleichzusetzen mit extensiver, naturnaher Fütterung und Haltung. Gänse aus Weidemast erreichen ein Alter von circa 32 Wochen. Nach fachkundiger Aufzucht der Küken werden die Tiere vom Frühsommer bis zum Spätherbst auf der Weide gehalten.
In Deutschland gibt es 13 verschiedene Gänserassen, die sich in Größe, Farbe sowie in der Lege- und Fleischzuwachsleistung unterscheiden. Bekannte Rassen sind die Diepholzer Gans, die Höckergans, die Emdener Gans und die deutsche Legegans.
Das Fleisch der Perlhühner gilt als Delikatesse, dennoch wagen in Deutschland kaum Betriebe als Direktvermarkter den Einstieg. Es scheint eine schwierige Nische zu sein.
Wildlebend ist die Wachtel in Europa der kleinste Hühnervogel. Starengroß und extrem scheu sind die Bodenbrüter nur sehr selten zu sehen. In Mitteleuropa gehen die Populationen des kleinen Vogels in freier Natur erkennbar zurück, was an der Zerstörung ihres Lebensraumes liegt, der dringend Hecken und reichlich Unterschlupfmöglichkeiten bieten muss. Auch die Jagd führte zur Dezimierung des Bestandes. Jedoch stammen Wachteln heute kaum aus Wildbestand, sondern aus Zuchtbetrieben, die leider immer wieder aufgrund der Haltungsbedingungen in der Kritik stehen. In Europa wird vor allem die sogenannte Japanwachtel für die Eier- und Fleischproduktion gezüchtet. Wer sich sicher sein möchte, dass die gekauften Wachteln auch tiergerecht aufgezogen wurden, sollte nach französischen Label-Rouge-Wachteln fragen. Sie werden ab einem Alter von 30 Tagen in großen Volieren gehalten, bei maximal 65 Tieren pro Quadratmeter. Nach einer Mastdauer von 42 Tagen, in der die Fütterung zu mindestens 70 Prozent aus Getreide und Getreideprodukten erfolgt, werden die Tiere mit einem durchschnittlichen Gewicht von 150 g geschlachtet.
Nachhaltigkeit, Tierwohl, Rückverfolgbarkeit, Geschmacksqualität und Authentizität – insbesondere bei Fleisch und Geflügel – stehen bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Laut BMEL-Ernährungsreport 2019 wünschen 86 Prozent der Verbraucher einen Hinweis darauf, wie bei Produkten tierischen Ursprungs die Tiere gehalten werden.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch stieg nach dem ZDG (Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.) im Jahr 2020 in Deutschland auf einen Spitzenwert von 22,3 Kilogramm. Geflügel wird immer beliebter, so sagten bei einer Befragung zu ihrem Konsumverhalten rund 60 Prozent der Verbraucher, dass sie mindestens einmal in der Woche Geflügelfleisch verzehren. Weniger erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass 65 Prozent der Verbraucher zwar am liebsten Geflügel aus heimischer Zucht in den Einkaufswagen legen, dabei aber das Bio-Siegel keine große Rolle spiele, auch wenn sie mehr Tierwohl als wichtig erachten.
Es wird Zeit, dass wir bewusster konsumieren! Und vor allem unseren Worten auch Taten folgen lassen! Wer sich Gedanken um Tierwohl und artgerechte Haltung macht, und dies unterstützen möchte, kann nur zu Bio (Demeter) oder Label Rouge zertifiziertem Geflügelfleisch greifen.
Paris/Frankreich, 25. Juni 2020 – Immer mehr Verbraucher wünschen sich beim Fleischeinkauf einen verlässlichen Nachweis über Qualität und Herkunft sowie über die Haltungsbedingungen der Tiere. Mit dem Siegel „Label Rouge“ ausgezeichnete Produkte entsprechen diesem Wunsch: Insbesondere bei Geflügel zeichnet es Produkte von höchster Qualität aus traditionell bäuerlicher Freilandhaltung aus.
Das Siegel „Label Rouge“ wird seit 60 Jahren vom französischen Landwirtschaftsministerium vergeben. Es ist das einzige amtlich erteilte Siegel in ganz Europa für Produkte von höherer Qualität im Vergleich zu häufig verzehrten Standard-Produkten. Vom Bauernhof bis auf den Teller garantiert Label Rouge zudem die Einhaltung strengster Vorschriften für verschiedenste Fleisch- und Geflügelarten. Alle Phasen der Produktion werden regelmäßig streng von unabhängigen Zertifizierungsstellen kontrolliert.
Die Geflügelarten mit Label-Rouge-Gütesiegel werden wegen ihres langsamen Wachstums und ihrer hervorragenden Fleischqualität ausgesucht. Das zeichnet die geschmackliche Vielfalt des Fleisches aus – und dies immer mit derselben Garantie.
"Der Markt für Bio-Geflügelfleisch ist bislang noch eine Nische. Nur etwa 1,4 Prozent der gesamten deutschen Geflügelfleischproduktion ist ökologisch. Öko-Geflügel erfreut sich jedoch seit Jahren einer steigenden Nachfrage, …" – Quelle Ökolandbau
"Die Bezeichnung „BIO“ ist ein Qualitätssiegel, welches bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen hat. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft sind Bioprodukte schonender für Ressourcen, Umwelt und Klima. Grundsätzlich steht das Bio-Siegel bei allen Nutztieren für eine artgerechte Tierhaltung. Die biologische Haltung von Geflügel kann somit als tierfreundlich bezeichnet werden. Insbesondere Bio-Anbauverbände wie Bioland oder Demeter sind aufgrund strikterer Auflagen noch stärker bemüht, die Umwelt und das Wohl der Tiere zu schützen" – Quelle markt.de
Februar 2022 |
War nicht erst Silvester und jetzt steht schon wieder der Valentinstag vor der Tür?
Sind die Tage nicht wie im Flug vergangen? Der erste Monat des neuen Jahres ist schon wieder vorbei. Damit endet auch für immer mehr der #dryjanuary oder auch der #veganuary . Der Trend, sich bewusster, gesünder und vegan zu ernähren, hat Fahrt aufgenommen. Außerdem bietet sich der Januar an, noch frisch motiviert gute Vorsätze umzusetzen. Dem Veganuary schlossen sich 2021 weltweit 580.000 Menschen einen Monat lang an, sich vegan zu ernähren. Eine positive Entwicklung, denn auch ich bin der Ansicht, dass jeder fleischfreie Tag ein guter Tag für unseren Planeten ist. Ich habe mich am 7. Januar dazu entschlossen eine Diät zu machen, um endlich ein paar Pfunde loszuwerden, die sich seit Jahren fröhlich an mir vermehrt hatten. Jetzt im Februar werde ich meine Ernährung auf Low Carb umstellen, mehr vegetarische Tage einlegen, und mich an Rezepten der veganen Küche versuchen. Dafür ist dann aber auch wieder das Gläschen Wein erlaubt.
Weitere positive Dinge im Februar: Es wird spürbar heller draußen! Die ersten Schneeglöckchen sind bereits gesichtet worden und in den Bergen liegt genügend Schnee für die Wintersportler.
Ihr vermisst die gemütliche Zeit im Winter in den Bergen? Dann macht Euch doch die urigsten Hüttenrezepte selbst und genießt Euren ganz privaten Hüttenzauber. Auch bei den Vorschlägen zu "Heiße Getränke" findet ihr Rezepte für mehr Behaglichkeit. Und die Naschkatzen unter uns werden im Kapitel "Süßes Naschwerk" ganz sicher fündig.
Mit kulinarischen Grüßen
eure Dorit Schmitt
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