


Foto: Dorit Schmitt | Buchtipp „Das kleine Unkraut Kochbuch“ von Janine Hissel und Elke Schwarzer und der Fotografin Sylwia Gervais.
Der Spitzwegerich ist weit mehr als nur ein „Unkraut“ am Wegesrand – er ist eine vielseitige, essbare Wildpflanze mit überraschendem Geschmack. Besonders die zarten Blütenknospen schmecken champignonartig und lassen sich roh oder gedünstet genießen. Ebenso die Blätter, Samen und Wurzeln sind verwertbar – roh, gekocht oder eingelegt.
Von April bis August findet man ihn auf Wiesen, an Feldrändern, Waldrändern und selbst in Ortschaften. Die Blätter sind zwischen April und Juni ideal für Salate oder als Gemüsebeilage. Dabei gilt: quer zur Faser schneiden, um sie zarter zu machen. Die Blütenknospen (Mai–Juli) sind nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch vielseitig – z. B. in Essig eingelegt oder roh im Salat.
Schon in Krisenzeiten wurde Spitzwegerich geschätzt – als günstiger Salatersatz in Notlagen.
Und auch Großvaters Hausmittel hat sich bewährt: Zerreibt man ein Blatt und reibt es auf einen Mückenstich, lindert das rasch den Juckreiz.
Als „Wilde Wegelagerer“, bezeichnen die Autorinnen Janine Hissel und Elke Schwarzer die Wegeriche in ihrem „Das kleine Unkraut Kochbuch“ – und liefern dazu gleich eine Reihe köstlicher Rezeptideen:
Kulinarische Ideen mit Spitzwegerich:
Die fruchtige Marinade harmoniert toll mit dem Wildkräuteraroma und macht das Fischfilet unglaublich lecker. Die Kräuterkruste wird im Backofen super knusprig und das Filet extrem zart.
Zubereitungsdauer: ca. 40 Minuten (plus 2 Stunden Marinierzeit)
Zutaten für 4 Portionen:
1 Handvoll Dostblätter
1 Orange, unbehandelt
5 EL Rapsöl
½ TL Pfeffer
4 Seelachsfilets à 200 g
150 g Weißbrot
2 Handvoll Spitzwegerichblätter
1 gestrichener TL Salz
So geht’s:
Den Dost waschen, trockenschleudern und fein hacken. Die Orange waschen, die Schale abreiben und den Saft auspressen. Saft, Schalenabrieb, 3 EL Öl, Pfeffer und Dost gut verrühren.
Die Seelachsfilets mit Wasser abspülen, gut trockentupfen und nebeneinander in eine Auflaufform legen. Die Orangenmarinade darübergeben, die Filets damit einreiben. Für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank einwirken lassen. In der Zwischenzeit das Brot ganz fein zerbröseln.
Den Spitzwegerich waschen, trockenschleudern, fein hacken, mit dem Brot und dem restlichen Öl vermischen und salzen. Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Die Kräuterpanade auf den marinierten Fischfilets verteilen und leicht andrücken. Die Filets im Backofen auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten garen und mit frischem Baguette und Salat servieren.
Das kleine Unkraut-Kochbuch
Fühlen sich Giersch, Brennnessel, Gundermann und Co. auch in Ihrem mühsam gehegten Garten so pudelwohl? Und träumen Sie nicht schon lange davon, einfach alles, was im Überfluss von allein wächst, in den Kochtopf zu werfen? Dieses Buch sagt den Top 10 der nervigsten Unkräuter mit dem Kochlöffel den Kampf an. Denn: Unkräuter sind nicht nur lästig, sondern lecker! Über 60 simple Wildkräuter-Rezepte machen die wilden Wucherer zu Showstars der Küche. Vom Brennnessel-Schaumsüppchen über Spitzwegerich-Röllchen bis zum Vogelmiere-Dessert – nutzen Sie das Gratis-Gemüse aus dem Garten, anstatt sich bloß zu ärgern. Und wer weiß, vielleicht verlieren Sie ja doch noch Ihr Herz an die ungebetenen Gäste?
Über 60 Rezepte mit Gratis-Gemüse aus dem Garten.
Autorinnen: Janine Hissel, Elke Schwarzer.
2021. 128 S., 104 Farbfotos, kart.
ISBN 978-3-8186-1273-3. € 14,95.
ET-Ist: 14.01.2021
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