Blog Post

FORELLE BLAU – EIN FRÄNKISCHES REZEPT

Dorit Schmitt • 15. Oktober 2020

WERBUNG

SILVANER + FORELLE BLAU


Eine Hommage an meine fränkischen Wurzeln!

Die Rebstöcke für den Silvaner aus Franken treiben ihre Wurzeln tief in den Muschelkalk der Region, was einen komplexen Wein mit großartiger Mineralität, eleganter Säure und bodenständigen Aromen entstehen lässt. In Kombination mit traditionellen Gerichten wie der Forelle blau zeigt sich, was für ein genialer Speisenbegleiter der fränkische Silvaner ist, kommt er doch wunderbar mit der scharfen fränkischen Wurzel zurecht – dem Meerrettich.

Frankenwein

Verwurzelt mit der kulinarischen Tradition des Frankenlands

Fotos: © Dorit Schmitt | Aromenspiele

Teilen

Fränkische Wurzeln: Heimatküche gegen Heimweh

Meine fränkischen Wurzeln sind in Mittelfranken zu finden. Die Familie meiner Mama stammt von dort und die Familie meines Papas strandete nach der Vertreibung aus dem Sudetenland ebenfalls in der Region. Typisch fränkische Gerichte lernte ich demnach früh kennen und lieben wie Blaue Zipfel, Schäuferla und Kiechla. Wer einen Blick in die Speisekarten fränkischer Wirtshäuser wirft, findet darin häufig leckere Fischgerichte. Vor allem Forelle, mal Blau mit Salzkartoffeln und Meerrettich, mal in Mehl gewendet nach Müllerin Art mit Petersilienkartoffeln oder auch mal – ganz typisch fränkisch – in Bierteig ausgebacken mit Kartoffelsalat.


Und wen wundert's? Zu allen Forellenrezepten passt perfekt ein Glas Frankenwein: Die beste Wahl zur Forelle blau ist eindeutig ein Silvaner aus Franken, wogegen zu der in der Pfanne gebratenen Forelle nach "Müllerin Art" gerne ein fruchtiger Müller-Thurgau (Rivaner) gewählt wird und schließlich zur ausgebackenen Bierteigvariante entweder ein fränkisches Bier oder ein Riesling aus Franken bestellt wird.


Um es vorneweg zu sagen: Für dieses Rezept muss es nicht unbedingt eine fränkische Forelle sein. Ich bin ja vor einigen Jahren selbst weg und in die Nähe des nördlichen Schwarzwaldes gezogen, wo ich nun frische Forelle aus meiner Region kaufen kann. Aber was Ihr unbedingt braucht, ist eine frische Meerrettichwurzel – gerade ist Saison und deshalb habe ich mich für dieses Rezept entschieden. "Kre macht schee", sagt ein altes fränkisches Sprichwort. Denn nichts putzt den Rachen so vortrefflich wie frisch geriebener Kren, wie die scharfe Wurzel in Franken genannt wird. Eigentlich kaum zu glauben, dass es ein Wein mit der Schärfe des Meerrettichs aufnehmen kann. Doch ein fränkischer Silvaner kann vortrefflich damit umgehen.


Appetit bekommen? Dann kommt hier das Rezept:


Forelle blau

Zutaten für 2-4 Personen, weil der Sud auch für 4 Forellen reicht

2 bis 4 Forellen, küchenfertig, je ca. 300 g

125 ml Weißweinessig (oder Condimento Balsamico Bianco)

125 ml Silvaner (von dem, der dann auch dazu getrunken wird)

1 Gelbe Rübe

200 g Sellerie

1 Bund Petersilie (Bäiderla)

1 Zwiebel

1 unbehandelte Zitrone

750 ml Wasser

1 Lorbeerblatt

Salz

Prise Zucker


Das Wichtigste bei diesem Gericht ist zunächst einmal der Sud. Dazu müsst Ihr zuerst den Sellerie schälen, waschen und in Würfel schneiden. Ebenso die Petersilie waschen, trocken schütteln und die Hälfte des Bundes auf die Seite legen. Danach die Zitrone heiß abwaschen und in Scheiben schneiden - zwei Scheiben auf die Seite legen, die werden später zur Forelle serviert. Die Gelbe Rübe schälen, waschen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und vierteln. Dann setzt Ihr einen großen Topf mit Wasser und etwas Salz auf, und gebt alle Zutaten bis auf den Essig und den Wein dazu. Alles zum Kochen bringen und 15 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Den Topf kurz vom Herd nehmen, den Wein dazu geben und noch einmal kurz aufkochen lassen. Danach den Sud durch ein Sieb gießen und wieder in den Topf füllen. Ich habe die Karottenscheiben dann zur Forelle serviert.

Während der Sud köchelt werden die Forellen zubereitet. Die Fische vorsichtig waschen, denn: nur eine unverletzte Schleimhaut ruft unter Einwirkung von Essig oder Zitrone diese typische Blaufärbung hervor. Die Fische innen leicht salzen und in eine ausreichend große Schüssel legen. Im fränkischen Kochbuch steht, man solle den Essig erhitzen, bevor er über die Forellen gegossen wird, aber ich habe die Forellen nur mit dem Essig übergossen. Jetzt sollten die Fische 15 - 20 Minuten ziehen. In der Zeit ist auch der Sud fertig.

Die Forellen mit der Essigmarinade in den Sud legen und zum Sieden nicht mehr zum Kochen bringen. Nach 15 Minuten können die  Forellen aus dem Sud genommen und filetiert werden. Am besten passen dazu Salzkartoffeln, die ebenfalls in 20 Minuten fertig sind und deshalb am besten gleichzeitig mit dem Sud auf dem Herd stehen sollten.

Den Meerrettich frisch raspeln (vorher das Stück schälen, das man reiben will). Außerdem sollte man an frische Butter denken, die dann zu den Salzkartoffeln gegessen wird. Ein paar frische Blätter Petersilie über die Kartoffeln streuen. Forellenfilets mit den beiseitegelegten Zitronenscheiben servieren. Den Kren kann sich jeder nach Belieben über den Fisch streuen.


Weinempfehlung: Auch wenn heute fast alle Regeln über Bord geworfen werden und alles kombiniert wird, so empfinde ich gerade in diesen "orientierungslosen" Zeiten die traditionellen Kombinationen wie einen Fels in der Brandung. Dabei fügt sich, was zusammengehört. Deshalb fiel meine Wahl – sehr klassisch und sehr gelungen – auf einen exzellenten fränkischen Silvaner. >>> Mehr zu meiner Weinwahl findest Du hier


Wissenswertes zu Forellen

In Bächen, die noch klar, schnell fließend und sauerstoffreich sind, ist das Revier der silbern glänzenden Forellen. Die beliebten flinken Raubfische – sowohl die heimische Bachforelle mit den hübschen Punkten auf der Bauchseite , also auch die aus Amerika eingewilderte Regenbogenforelle – kommen heute hauptsächlich aus Fischzuchten auf den Tisch. Angler finden jedoch noch ausreichend Plätze entlang der fränkischen Rezat oder an Bächen und Teichen in der Fränkischen Schweiz. Die Forellen aus fränkischen Zuchten werden meistens von den Erzeugern ab Hof oder auf regionalen Wochenmärkten vermarktet. >>> MEHR FORELLENREZEPTE

von Dorit Schmitt 29. Mai 2024
Für mich gehören die Momente, die ich mit Freunden und Familie verbringe zu den wertvollsten, da man danach gemeinsame Erinnerungen teilen kann, das verbindet. Gerne teile ich mit euch nun ein einfaches, aber sehr köstliches Rezept für euren nächsten Grillabend!
von Dorit Schmitt 3. März 2024
Mein kulinarischer Tipp zur beginnenden Spargelsaison ist denkbar einfach: Spargel-Morchel-Risotto! Das schmeckt als Hauptgericht vegan zubereitet (mit Gemüsebrühe und ohne Parmesan) ebenso lecker wie als Beilage mit Geflügelbrühe und Wein gekocht zu einem schönen Stück Kurzgebratenem.
von Dorit Schmitt 2. Februar 2024
Wir alle haben Träume und Wünsche, die unser Leben begleiten. Einer davon – mehr von der Welt zu sehen – geht nun in Erfüllung: Ich werde das erste Mal nach Südafrika reisen. Was für ein Abenteuer! Ich bin aufgeregt und hibbelig wie ein kleines Kind. Voller Vorfreude auf all die neuen Eindrücke und Inspirationen, die dort auf mich warten!
von Dorit Schmitt 8. Dezember 2023
Wer im Herbst Holunderbeeren des Schwarzen Holunders sammelt, kann sich daraus einen Vorrat an Saft oder Marmelade kochen. Hier kommen die Rezepte für euch. Ihr benötigt dazu keinen Entsafter, aber ein Sieb oder eine Flotte Lotte.
Alles Wissenswerte für einen gelungenen Fondue-Abend
von Dorit Schmitt 27. November 2023
Am Anfang eines gelungenen Fondue-Abends steht die Wahl an, welches Fondue es denn sein soll. Danach richtet es sich, ob es Öl, Brühe, Käse oder Schokolade sein wird, in das wir unsere Zutaten tunken.
von Dorit Schmitt 26. November 2023
Meist kaufen wir für die Weihnachtsbäckerei viel zu viele Zutaten ein – oder es bleiben Reste von Kuvertüren und gemahlenen Nüssen übrig, die nicht verbraucht wurden. Dann habe ich eine leckere Idee für euch: Hagebutten-Kugeln!
von Dorit Schmitt 24. November 2023
Für jeden Gast das passende Pfännchen! Ein Raclette-Abend lässt viel Raum für Geselligkeit, Kreativität und individuelle Essgewohnheiten.
von Dorit Schmitt 23. November 2023
Für mich zählt ein Restaurantbesuch zu den besonderen Momenten, die ich ganz bewusst genieße. Ich suche mir das Restaurant mit Bedacht aus, reserviere einen Tisch und hübsche mich für den Anlass besonders auf. Und wenn ich mich schon so darauf vorbereite und mich auf einen genussvollen Abend freue, dann sollte er jeden einzelnen Moment voll ausgekostet werden. Also vom Aperitif bis zum Digestif!
von Dorit Schmitt 14. November 2023
Die beiden Weinexpertinnen von Hilker & Schmitt, Christina Hilker und Dorit Schmitt, bringen Cidre in die Top-Gastronomie
von Dorit Schmitt 4. Mai 2023
Dieses Rezept bringt sommerlichen Genuss das ganze Jahr auf den Tisch: Lammfilet mit Kakao, orientalischer Cosucous und Erdbeerconfit. Dazu ein Glas trockener Roséwein aus dem Süden Frankreichs und die Welt ist für einen Moment in Ordnung.
Show More
Share by: