Der Trend des Hobbygärtnerns hält an. Die Wartelisten für einen Schrebergarten werden immer länger, Urban Gardening Projekte schießen wie Pilze aus dem Boden und immer mehr Städter versuchen sich an Mietgärten auf dem Umland.
Doch auch auf dem Balkon oder im Garten kann man zum Gärtner werden und mit ein paar Tipps einen Grünen Daumen entwickeln. Denn die Freude an der eigenen Ernte ist groß, ganz egal wie klein der Platz dafür ist.
Besonders schön zu sehen ist, dass vor allem junge Leute die Lust am Gemüseanbau entdeckt haben. Sie wollen einen positiven Beitrag zum ökologischen Fußabdruck leisten und sich zudem gesund und nachhaltig ernähren. Verschiedene Studien haben belegt, dass es gesundheitsfördernd für uns Menschen ist, wenn wir in der Woche ca. zwei Stunden in der Natur unterwegs sind – und das macht am meisten Spaß, wenn man sich dabei um seine Pflanzen kümmert.
Vielleicht beginnst Du mit einer kleinen Checkliste, was Du gerne ernten möchtest. Je nachdem, was Du anpflanzen willst, solltest Du Dich über die speziellen Bedürfnisse der Pflanzen nach Sonne und Boden informiert haben. Dann suchst Du in Deinem Garten zunächst nach einem geeigneten Platz, um dort mit dem Anlegen eines Beetes zu beginnen. Ideal ist eine Breite von ca. 1,2 m, um später von beiden Seiten bequem das Gemüsebeet bearbeiten zu können. Denke auch daran einen Ort für den Komposthaufen einzuplanen und anzulegen.
Für den Anfang ist es empfehlenswert, zunächst pflegeleichter Kräuter und Gemüsesorten anzupflanzen. Denn da wird sich der Erfolg schnell einstellen. An einem sonnigen Standort gedeihen besonders gut mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel. Sie sind pflegeleicht und robust und verfeinern zudem unsere Sommerküche!
Zur Hauptpflanzzeit im April und Mai bieten Gärtnereien oftmals gleich mehrere Sorten der beliebtesten Küchenkräuter an.
Die meisten essbaren Blumen sind einjährig und werden je nach Sorten bis Ende April oder auch noch bis Mitte Mai direkt ins Beet gesät. Die genauen Aussaatzeitpunkte findest du auf der Verpackung des Saatguts.
Wer kennt es nicht: Die Kräuter im Topf aus dem Supermarkt überleben oft nicht lange auf dem Fensterbrett. Eben noch frisch lassen sie schnell die Köpfe hängen. Diese Anfänger-Tipps zum Um- und Eintopfen von Kräutern verlängern die Freude an euren gekauften Kräutertöpfen.
Auch Micro Leaves können prima auf dem Fensterbrett in der Küche gezogen werden. Für die eigene Ernte eignen sich die Samen von fast allen Gemüsesorten, Kräutern und von Hülsenfrüchten. Wie wäre es also damit, Radieschen, grünen Bohnen, Brokkoli oder Kapuzinerkresse als Micro Leaves auf dem Fensterbrett zu ziehen? Die ganz jungen ersten Blätter von Kräutern, Salaten und Gemüsen sind eine höchst aromatische Bereicherung für so manches Gericht.
Ihr könnt sie in Tontöpfen mit Erde ziehen oder auf etwas Watte oder Küchenpapier in einem Glas. Sät die Samen sehr dicht aus und haltet sie gut feucht, lasst sie jedoch keinesfalls im Wasser stehen!
Töpfe und Gläser sollten mit etwas Folie oder Gaze abgedeckt werden. Die Folie solltet ihr mit Löchern versehen, damit Luft und Feuchtigkeit zirkulieren können. Das ist wichtig, damit euer Saatgut nicht kaputtgeht, bevor es wirklich keimen kann.
Am besten gedeihen die Micro Leaves auf einer hellen warmen Fensterbank und bei Temperaturen zwischen 16 und 24 Grad.
Übrigens: Für die Aufzucht am Fenster und das späterer Einpflanzen in Töpfe oder Beete sind besonders Basilikum, Dill, Kresse, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch, Thymian sowie einige essbare Blüten geeignet.
Regelmäßiges Gießen
Im Beet kommen die meisten Kräuterarten normalerweise mit geringen Wassergaben aus. In trockenen Sommern sind die Pflanzen aber sehr dankbar für jeden zusätzlichen Tropfen. Wer seine Kräuter in Töpfe gepflanzt hat, muss daran denken, dass die Pflanzen dort schneller durstig werden. Sie sollten häufiger gegossen werden – an sonnigen warmen Tagen am besten täglich.
Richtiges Düngen
Eine kleine Gabe Kompost ist im Regelfall einmal im Jahr in den Beeten vor dem Kulturbeginn ausreichend. Dennoch solltet ihr eure Pflanzen immer gut im Blick haben. Verändert sich die Blattfarbe in ein helleres Grün als sonst? Ist das Wachstum nicht so, wie es sein sollte? Wenn ihr das beobachtet, kann mit etwas Hornmehl oder organischem Dünger nachgeholfen werden.
Bei Küchenkräutern, die auf dem Balkon in Töpfen gezogen werden, ist es hingegen ratsam, diesen nach dem Einwachsen regelmäßig etwas Dünger zu verabreichen. Besonders gut bewährt hat sich ein Zeitraum von allen zwei bis vier Wochen, in dem den Kräutern Dünger in flüssiger Form wie verdünnte Kräuterjauchen oder wässrige Kompostauszüge gegeben wurde.
Umtopfen und Ausdünnen
Mehrjährige Küchenkräuter können mehrere Jahre am selben Ort im Beet oder im selben Topf stehen.
Die Pflanzen können entweder im Herbst oder im Frühjahr ausgedünnt werden, sollten sie zu dicht aneinander stehen. Dazu werden die einfach die Wurzelstöcke geteilt und an passender Stelle neu eingepflanzt.
Richtiges Jäten
Das spontane und rasante Wachstum von Pflanzen, die eigentlich gar nicht gepflanzt wurden, ärgert viele Hobbygärtner. Schließlich hindert das Unkraut die anderen Pflanzen am Großwerden und machen ihnen ruckzuck Wasser und Licht streitig, würde man sie stehen lassen. Deshalb solltet ihr eure Beete regelmäßig von Unkraut befreien. Doch das richtige Jäten will gelernt sein.
Beim Jäten werden die ungewünschten Pflänzchen mit der Hand aus der Erde gezogen. Das funktioniert viel einfacher, wenn die Erde nur feucht und nicht nass ist. Denn nasser Humus lässt sich von den herausgerissenen Wurzeln sehr schwer abschütteln.
Die Wurzeln sollten beim Unkrautjäten immer vollständig entfernt werden, denn manches Unkraut vermehrt sich wie die Hydra aus der griechischen Mythologie mit jedem im Boden verbliebenen Wurzelstück.
Übrigens: Giersch, Brennnesseln und Vogelmiere sollten nach dem Jäten nicht auf dem Kompost, sondern in der Küche landen, sie sind essbar, lecker und gesund.
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