Sobald der Frühling sein Blütenkleid präsentiert, können wir damit beginnen, die hübschen essbaren Blüten in unserer Küche zu verwenden. Ehrenpreis, Gundermann, Klee, Schlüsselblumen, Veilchen, Flieder, Gänseblümchen und Löwenzahn - das ganze Frühjahr lassen sich Blüten finden, die unsere Sinne betören. Auf dieser Seite findet ihr viele Rezepte und Tipps.
BESCHREIBUNG
Egal ob als Hingucker auf dem Salat oder als bezaubernde Tortendekoration: Essbare Blüten verwandeln nicht nur optisch jedes Gericht in ein Fest der Farben – sie sind auch geschmacklich echte Highlights! Dieses Buch nimmt Sie mit auf einen kulinarischen Streifzug durch die essbare Blütenwelt. Erfahren Sie in kurzen Porträts alles über die Blütenpflanzen, ihre gesunden Inhaltsstoffe und den richtigen Erntezeitpunkt, bevor Sie die ganze Blütenvielfalt auf den Teller bringen. In über 70 sagenhaft leckeren Rezepten zeigt Ursel Bühring, was für besondere Aromen in den essbaren Schönheiten stecken: vom Löwenzahn-Pesto über Malven-Dreierlei bis zum Lavendel-Sorbet. Ein Genuss für alle Sinne!
Autorin: Ursel Bühring
Buch (gebunden): 124 Seiten
Sprache: deutsch
ISBN-13: 978-3-8186-1189-7
Maße: 17 × 23,5 cm
Frühlingsblumen sammeln und genießen
Sommerblüten sammeln und genießen
Aus diesen Zutaten könnt Ihr tollen Sirup einkochen. Im Frühjahr gibt es Veilchen, Rhabarber, Waldmeister, Flieder und Holunderblüten. Im Sommer blühen Lavendel, Rosen und Löwenzahn und zum Ende des Sommers in den Herbst hinein können wir Beeren pflücken.
Essbare Stiefmütterchen, Hornveilchen und Duftveilchen (auch Märzveilchen genannt)
Die Blütezeit des Duftveilchens erstreckt sich von März bis April. Wer die kleinen, wunderbar duftenden Blüten sammelt, kann diese, höchst dekorativ, Frühlingssalaten beigeben, Sirup oder die "Violettes de Toulouse" aus den Blüten herstellen.
Kandierte Veilchen sind eine Delikatesse. Die kleinen Blüten werden mit halbgeschlagenem Eiweiß bestrichen und mit feinem Zucker dünn bestreut. Anschließend müssen Sie auf einem Gitter für mindestens 2 Tage zum Trocknen ausgelegt werden.
Aus getrockneten Veilchenblüten kann man sich, zusammen mit schwarzem Tee, eine eigene Teemischung herstellen.
Parfait Amour
nennt sich ein Likör, bei dem unter anderem auch Veilchenblüten eine Rolle spielen.
Eine einfache Idee ist es, einen Sirup aus den Blüten herzustellen. Aus dem Fliedersirup lässt sich dann ein köstliches Sorbet zaubern. Eines wie in diesem Rezept mit Karamellstreifen (Rezept gefunden in einer alten Ausgabe von Wohnen & Garten, April 2008)
Den Sirup mindestens 2 Tage vorher zubereiten.
Zutaten für 4 Personen:
2 Bio-Zitronen
250 ml Weißwein
200 g Zucker
6 Dolden voll aufgeblühter Flieder
1 Blatt weiße Gelatine
So gehts:
Für das Sorbet die Schale der Zitronen in Streifen abschneiden (klappt gut mit einem Sparschäler), dann den Saft auspressen. In einem Topf Wasser, Wein, 150 g Zucker, Zitronensaft und -schale aufkochen. 5 Dolden Fliederblüten einlegen und an einem sonnigen Platz offen 1-2 Tage ziehen lassen.
Danach den Sud durch ein feines Sieb abgießen. Gelatine in kaltem Wasser aufweichen. Etwas Sud erwärmen, die Gelatine ausdrücken und in dem warmen Sud auflösen, anschließend in den restlichen Sud einrühren. Den Sud in eine flache Schüssel gießen, für ca. 4 Stunden ins Gefrierfach stellen. Alle 15 Minuten mit einem Schneebesen kräftig durchrühren.
Für die Fliederblüten-Karamellstreifen ein Backblech mit Backpapier auslegen. Von der 6. Dolde die einzelnen Fliederblüten abzupfen In einer Pfanne bei geringer Hitze den restlichen Zucker schmelzen. Mit einem Esslöffel den geschmolzenen Zucker streifenartig auf das Backpapier fließen lassen, sofort die Fliederblüten darafu setzen und das Karamell erkalten lassen. Zum Anrichten das Fliedersorbet in Gläser geben und mit den Karamellstreifen dekorieren.
"Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich, er liebt mich nicht …" – Wer hat nicht auch heimlich ein Gänseblümchen danach befragt, welche Antwort das letzte verbleibende Blütenblatt wohl geben wird? Kinder und junge Frauen winden sich Blumenkränze mit Gänseblümchen fürs Haar. Schließlich standen die weißen Blümchen für Unschuld und Reinheit. Tausendschön, Gänseliesl oder auch Augenblümchen wird das Gänseblümchen noch genannt. Seine Hauptblütezeit ist von April bis Mai, auch wenn es in milden Wintern bis weit in den November tapfer blüht. Die Gänseblümchen besitzen ein leicht scharfes Aroma – ideal für Salate und Kräutersuppen – und zusätzlich eine echte Zierde auf dem Teller.
Gundermann - oder auch Gundelrebe genannt – gehört in die Familie der Lippenblütler und wächst fast überall auf brachliegenden Flächen, auf Wiesen und in Gärten, gerne auch an schattigen, feuchteren Standorten. Seine Blütezeit beginnt im April und geht bis in den Juli. Zeit genug, nach ihm Ausschau zu halten und Blüten und Blätter zu sammeln.
Ich habe das Rezept im Kochbuch "Blütenküche" aus dem Ulmer Verlag entdeckt. Und als bekennender Fan von Minze und Zartbitterschokolade dachte ich mir, dass ich das unbedingt auch ausprobieren muss. Für das Wiesen-After-Eight braucht ihr nur eine Schokolade mit um die 60 Prozent Kakaogehalt, ein paar größere Blätter vom Gundermann mit Stil und ein Backblech, das mit Pergamentpapier ausgelegt wird. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen, die Gundermannblätter eintauchen und auf dem Pergamentpapier einzeln ablegen. Anschließend zum Erkalten kühl stellen. Die Schokoldenblättchen können im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Wer jetzt schon auf das Rezept neugierig geworden ist, sollte sich das Kochbuch "Blütenküche" beim Ulmer Verlag kaufen. Es wird dort auch als eBook angeboten. Ich werde das Rezept nach Ostern einstellen, weil ich versuche, diese Bowle selbst auszuprobieren. Dann findet ihr das Rezept auch in meinem Blog (Suche nach Gundermann).
Auf 500 ml Wasser kommen 1 Handvoll (4 EL) Gundermann. Der gesammelte Gundermann wird mit kochendem Wasser übergossen und zieht anschließend abgedeckt für 10 Minuten.
Die Blüten und Blättchen können im Kräuterfrischkäse oder einer Kräuterbutter verwendet werden. Eigentlich kann das aromatische Kraut so eingesetzt werden, wie Petersilie. Schließlich wird er auch "Wilde Petersilie" genannt. Gundelrebe hat sehr würzige Blätter, die etwas minzig schmecken. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und sind deshalb eine gesunde Beigabe zu Wildkrautsalaten. Auch in einer Limonade zusammen mit Gierschblüten, Apfelsaft, Zitrone und Honig schmeckt Gundermann fein.
Ich hatte einst in Frankreich ein Schlüsselblumen-Gelee entdeckt und mich tatsächlich gefragt, wieso ich bisher nicht wusste, dass Schlüsselblumen ungiftig sind. Andererseits ist das ja gerade das Schöne, trotz viel Erfahrung, immer noch Unbekanntes zu entdecken. Die Saison der hübschen Blumen ist kurz – und wild wachsende Schlüsselblumen sind geschützt! Daher bitte mit Bedacht ans Sammeln gehen. Ein Gelee mit Schlüsselblumen kann wie Löwenzahnsirup hergestellt werden. Oder ich macht euch einen Schlüsselblumen-Essig, oder einen Likör mit Schlüsselblumen. Selbstverständlich sind die goldgelben Blüten eine Zierde auf Salaten, Butterbroten und Desserts.
Tipp: Schlüsselblumenblüten zur Weiterverwendung immer aus dem umgebenden Kelch ziehen.
"Der Arzt und Apotheker Tabernaemontanus berichtete im 16. Jahrhundert, die Schlüsselblume helfe "gegen Blödhaupt und Gehirnverschleimung".
Wer erlebt hat wie sich eine Nasennebenhöhlenentzündung mit dumpfem Kopfdruck anfühlt, kann diese Worte gut nachvollziehen." – Zitat aus dem Kochbuch "Blütenküche" aus dem Ulmer Verlag.
Der volkstümliche Name entstamme vermutlich einer deutschen Sage aus dem Mittelalter, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen. Seitdem findet sich das Vergissmeinnicht in zahlreiche andere Sprachen übertragen wieder. "Forget-me-not" im Englischen, "Ne m'oubliez pas" im Französischen und "Non ti scordar di me" im Italienischen, wie auf Wikipedia nachzulesen ist.
Die Blüten des Vergissmeinnichts sind essbar und können in der Wildkräuterküche zur Dekoration verwendet werden. Die Pflanze blüht von März bis Mitte Juni. Das Das Wald-Vergissmeinnicht erblüht etwas später von Mai bis Juli.
Wiesenschaumkraut ist ein feines Würzkraut für die Küche. Bei guten Bedingungen blüht es bereits ab März, aber meist ist es von April bis Mai auf den Wiesen zu finden. Wer es sammelt, sollte den "Schaum" der an Stängeln und Blättern hängt gut entfernen, denn diesen Produzieren "Schaumzikaden", die sich von den Pflanzen ernähren. Die Blüten selbst sind sehr nektarreich und daher für Bienen zum Beginn des Jahres eine wichtige Nahrungsquelle. Das Wiesenschaumkraut, das zart violett, rosa oder weiß blüht, war in manchen Regionen so selten geworden, dass es 2006 zur Blume des Jahres ernannt wurde.
Die Blätter werden bereits vor der Blüte geerntet und erinnern in ihrem Geschmack an Kresse. Ob im Kräuterquark, in Kräuterbutter oder in der Gründonnerstagssuppe, das Wiesenschaum verleiht den Speisen ein fein-würziges Aroma. Die Blüten zieren dekorativ Suppen, Salate, Brotaufstriche und alle sonstigen Speisen, denen man einen Hauch Frische verleihen möchte. Die reifen Samen des Wiesenschaumkrautes schmecken pfeffrig-würzig und können als Pfefferersatz verwendet werden.
Auf 500 ml Wasser kommen 1 Handvoll (4 EL) Wiesenschaumkraut. Das gesammelte Wiesenschaumkraut wird mit kochendem Wasser übergossen und zieht anschließend abgedeckt für 5-10 Minuten.
Man sieht die strahlend blauen Blüten des Gamander-Ehrenpreises häufig aus Heckensäumen, Wiesen und Wegrainen blitzen. Im Volksmund nennt man ihn auch Gewitterblümchen, da man glaubte, dass er in gewitterreichen Jahren vermehrt blüht. Außerdem dachte man, dass sein Abpflücken Regen oder Gewitter hervorrufen kann. Dem zierlichen Blümchen hat man noch diese Namen gegeben: Männertreu, Frauenbiss, Katzenäuglein und Wildes Vergissmeinnicht. Im Mittelalter galt Ehrenpreis als nützliches Heilkraut gegen zahlreiche Beschwerden. In der Küche ist der Gamander-Ehrenpreis nicht sehr beliebt, haben seine oberirdischen Pflanzenteile doch viele Bitterstoffe. Aber in Wildkräutersalaten sehen die blauen Blüten hübsch aus und die jungen Blätter können gut auch in grünen Smoothies verwendet werden.
Wilde Rosen verzaubern mit ihrem Duft den Garten
Dieser Sommer meint es gut mit allen Rosen. Sie stehen überall in voller Blütenpracht und die duftenden Sorten verströmen ihren betörenden Duft. Ihr Aroma wird für Parfüms, Rosenwasser und Rosenöl eingefangen. Das ätherische Öl aus der Rose gehört zu den kostbarsten und teuersten Ölen. Auch süße Leckereien mit Rosenwasser und Rosenblüten hergestellt, wie Rosentee, Reispudding mit Rosenwasser, Marzipan oder Rosenhonig und Rosenmarmelade. Und ich habe ebenfalls eine schöne Idee für Euch dabei – ein Rosenblüten-Pesto mit Mandeln .
Die mit Eiweiß und Zucker kandierten Rosenblätter sind 6 Monate haltbar. Sie können in Glas Crémant oder Champagner gelegt werden – als Sirupersatz, oder mit weißer Kuvertüre überzogen als köstliche Deko auf Kuchen, Desserts und Eiscreme gelegt werden.
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