Aus diesen Zutaten könnt Ihr tollen Sirup einkochen. Im Frühjahr gibt es Veilchen, Rhabarber, Waldmeister, Flieder und Holunderblüten. Im Sommer blühen Lavendel, Rosen und Löwenzahn und zum Ende des Sommers in den Herbst hinein können wir Beeren pflücken.
Das Sammeln der kleinen duftenden Veilchenblüten ist für diesen Sirup etwas mühsam, aber es lohnt sich! Achtet beim Sammeln der Blüten darauf, dass es Stellen sind, an denen nicht tagtäglich Hunde ihre Geschäfte verrichten. Also besser nicht an Wegen, sondern besser an Waldrändern und -lichtungen suchen.
Zutaten:
4 Hände voll frischer Veilchenblüten
1 Bio-Zitrone
500 g feiner Zucker
1/2 Liter Wasser
So geht's:
Die Veilchenblüten verlesen und von den Stielen, grünen Blättern oder Erde säubern, dabei aber NICHT abwaschen. Die Zitrone halbieren, eine Hälfte auspressen und den Saft auffangen. Die andere Hälfte in Scheiben schneiden. Die Blüten mit den Zitronenscheiben in eine Schüssel geben und mit dem Zitronensaft übergießen.
In einem Topf den Zucker ins Wasser einrühren bis er sich komplett gelöst hat und erhitzen. Zwei Minuten sprudelnd kochen und vom Herd nehmen. Den Läuterzucker lauwarm abkühlen lassen. Danach über die Blütenmischung gießen. Mit einem Küchenpapier abdecken und für drei bis vier Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Dabei immer wieder einmal umrühren. Danach hat der Sirup eine zart violette Farbe und das Veilchenaroma angenommen.
Jetzt kann man die Sirupflaschen steril auskochen und bereitstellen. Den Veilchensirup vorsichtig durch ein feines Sieb (oder einen Kaffeefilter) gießen, gut abtropfen lassen. Anschließend kann der Sirup in die sterilen Flaschen gegossen werden. Das Ergebnis ist ein fein-aromatischer Sirup, der in Kuchen und Desserts oder in einem Glas Prosecco besonders gut ankommt.
Bevor Ihr jetzt alle loszieht und mit der Gartenschere Nachbars Fliederbäume plündert, bitte fragt vorher an, ob Ihr Euch ein paar Dolden für die Sirupproduktion abschneiden dürft. Sicherlich wird kaum ein Nachbar etwas dagegen haben, wenn Ihr zudem anbietet, ein Sirupfläschchen als Dankeschön anschließend vorbeizubringen.
Zutaten:
10 voll aufgeblühte, ungespritzte (am besten dunkelviolette) Fliederblütendolden
1 Bio-Zitrone
1,2 kg Zucker
30 g Zitronensäure (aus der Apotheke)
1,5 Liter Wasser
So geht's:
Die Fliederblüten von Ungeziefer befreien, aber nicht mit Wasser waschen. Die einzelnen Blüten von den Dolden zupfen. Die Zitrone heiß waschen, in Scheiben schneiden und mit den Fliederblüten in eine Schüssel geben. Das Wasser und den Zucker in einem Topf unter Rühren aufkochen lassen, bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Dann noch 3 Minuten sprudelnd weiter kochen. Danach vom Herd ziehen und lauwarm abkühlen lassen. Die Zitronensäure einrühren und die Mischung anschließend über die Fliederblüten gießen.
Die Schüssel mit einem Brett oder Teller abdecken und die Mischung im Kühlschrank 4 Tage ziehen lassen. Den Fliedersirup anschließend durch eine Kaffeefiltertüte gießen, auf sauber ausgespülte Flaschen verteilen, verschließen und kühl aufbewahren.
Holunderblütensirup ist längst in die Supermarktregale eingezogen – und in der Zwischenzeit auch in hervorragender Bio-Qualität. Wer dennoch gerne seinen Sirup selbst herstellen möchte, kann sich an dieses Rezept gut halten. Die zusätzlich beigefügte Zitronensäure macht den Sirup länger haltbarer.
Zutaten:
15 Holunderblütendolden
1 mittelgroße Bio-Zitrone
1,2 kg Zucker
30 g Zitronensäure (aus der Apotheke)
1,5 Liter Wasser
Twist-off Flaschen
So geht's:
Den Zucker mit dem Wasser in einem großen Topf unter Rühren zum Kochen bringen. Dann den Topf vom Herd nehmen und den Sirup lauwarm abkühlen lassen ‒ nie kochend heiß über die Blüten gießen, das zerstört den Geschmack.
Die Holunderblüten gut säubern: eventuell kleine Insekten ablesen, vertrocknete Blüten und die langen Stiele abknipsen. Idealerweise die Blüten nicht waschen (deshalb möglichst auch nicht in Straßennähe pflücken), höchstens kurz in kaltem Wasser schwenken. Die Zitrone heiß waschen, trocken reiben und in dünne Scheiben schneiden.
Die Zitronenscheiben und die Holunderblüten locker in eine Schüssel schichten. Zitronensäure darüber geben und den lauwarm abgekühlten Zuckersirup darübergießen. Die Schüssel mit einem Teller oder mit Alufolie abdecken und die Blüten 3-5 Tage im Kühlschrank ziehen lassen.
Dann die Twist-off-Flaschen vorbereiten: am besten gut ausspülen und für ca. 5 Min. in den 90° warmen Ofen stellen. Ein großes Sieb mit einem sauberen Tuch (gut geeignet und preiswert: eine Baumwollwindel ‒ gibt es im Bioladen) auslegen und in einen Topf hängen. Den Holundersirup durch das Sieb in den Topf gießen. Sirup zum Kochen bringen und 5 Min. sprudelnd kochen lassen. Anschließend in die Flaschen füllen und sofort verschließen. Den Sirup am besten im Kühlschrank aufbewahren, er hält so ca. 4 Monate.
Nicht nur aus den Blüten des Holunderbusches lässt sich köstlicher Sirup kochen. Auch die Beeren bieten sich etwas später im Jahr dazu an. In der kalten Jahreszeit kann der Sirup dann auch für heiße Getränke verwendet werden. Aber als vitaminreiche Zugabe ins Mineralwasser schmeckt dieser Sirup natürlich auch kalt.
Zutaten:
1 kg Holunderbeeren
1 Bio-Zitrone
ca. 750 g Zucker
soviel Wasser, bis die Beeren im Topf leicht bedeckt sind
Mulltuch
Sterile Flaschen
So geht's:
Holunderbeeren waschen, verlesen und in einen Topf geben. Soviel Wasser zugeben, bis die Beeren leicht bedeckt sind. Alles aufkochen und zugedeckt ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Eine Schüssel oder einen Topf und ein sauberes Küchen- oder Mulltuch bereitlegen. Holunderbeeren in das Tuch geben und die Flüssigkeit in der Schüssel auffangen. Beeren auspressen. Saft der Zitrone auspressen und durch ein Sieb dazugeben. Holundersaft abmessen (ergibt ungefähr 750 ml Saft) und mit der gleichen Menge Zucker aufkochen und offen ca. 10 Minunten kochen lassen. Sirup heiß in sterile Flaschen füllen und verschließen.
Tipp: Damit der typische Waldmeistergeschmack entsteht gibt es übrigens einen sehr einfachen Trick. Ganz frisch ist das Aroma noch sehr mild. Es wird erst kräftiger, wenn man die Blätter etwas anwelken lässt. Während die Blätter Welken wird das besagte Cumarin freigesetzt.
Zutaten:
30-50 g (ca. 2 Handvoll) frisches Waldmeistergrün, möglichst ohne Blüten
750 ml Wasser
750 g Zucker
Saft einer Bio-Zitrone
auf Wunsch grüne Lebensmittelfarbe
So geht's:
Waldmeister abwaschen, trocken schütteln und für 1 Tag auf einem Geschirrtuch antrocknen lassen.
Am nächsten Tag den Zucker zusammen mit dem Wasser unter Rühren langsam zum Kochen bringen und solange erhitzen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Den Zuckersirup lauwarm abkühlen lassen.
Die Bio-Zitrone waschen und die Endstücke entfernen. Danach die Schale dünn abschälen und die verblieben Zitrone in ca. 0,5cm dicke Scheiben schneiden. Den Waldmeister, die Zitronenscheiben und die Zitronenschale zusammen mit dem Zuckersirup in eine ausreichend große Schale oder Glas geben, umrühren und abgedeckt an einem kühlen Ort etwa 3 Tage lagern - intensiver wird der Waldmeistergeschmack, lässt man dem Sirup noch 1-2 Tage länger Zeit zum Ziehen. Einmal am Tag umrühren, um so sicherzustellen, dass das Waldmeisterkraut nicht oben schwimmt. Nach der Einwirkzeit alles durch ein feines Haarsieb oder Kaffeefilter in einen Topf gießen und langsam für max. 2 Minuten aufkochen lassen. Wer nun auf die giftgrüne Farbe steht, rührt ein paar Tropfen grüne Lebensmittelfarbe unter den Sirup. Den Sirup dann heiß in sterilisierte (!) Flaschen oder Gläser abfüllen.
Schon einmal probiert, einen Rhabarbersirup selbst zu machen? Das geht denkbar einfach. Hier das Rezept zum Nachmachen und was Ihr für den Sirup zu Hause haben müsst:
Zutaten
500 g geputzten Himbeerrhabarber
250 g Zucker
50 g Vanillezucker
Saft von 1/2 Zitrone
sterilisierte, gut verschließbare Flaschen
So geht‘s:
Den Rhabarber in fingerdicke Stücke schneiden und mit 250 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. 10 Minuten bei mittlerer Hitze zu einem weichen Mus kochen. Durch ein feines Sieb abgießen dabei das Mus mit einer Schöpfkelle vorsichtig auspressen, und den Saft in einem Topf auffangen. Den Rhabarbersaft zusammen mit dem Zucker und dem Zitronensaft unter gelegentlichem Rühren fünf Minuten köcheln lassen. Danach kann er in sterilisierte Flaschen gefüllt werden. Geöffnete Flaschen sollten unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Für Limonade wird der Sirup einfach mit Mineralwasser aufgegossen. Eis dazu, fertig.
Löwenzahnsirup schmeckt als herb-süße Sommerschorle mit Mineralwasser, aber auch als Honigersatz aufs Brot, über Pfannkuchen oder im Tee. Und mit ihm lässt sich jedes Dressing für den Frühlings- oder Sommersalat verfeinern.
Zutaten
100 g Löwenzahnblüten (nicht waschen, sonst verlieren sie ihren Blütenpollen)
400 g brauner Rohrzucker
500 ml Wasser
2 Bio-Zitronen
sterilisierte, gut verschließbare Gläser oder Flaschen
So geht‘s:
Zunächst werden die Blüten mit Zitronenschnitzen eine halbe Stunde lang gekocht. Anschließend seiht man das Wasser in einen Topf ab und drückt die Blüten noch gut aus. Nun wird der Sirup zubereitet, indem man den Zucker in das abgeseihte Blütenwasser einrührt und auf dem Herd eine Stunde lang kochen lässt.
Intensiver wird das Ergebnis, wenn man die Blüten nach dem Kochen auf dem Herd abkühlen und anschließend 24 Stunden ziehen lässt. Am nächsten Tag erneut aufkochen und nochmals auf dem ausgeschalteten Herd zwei Stunden ziehen lassen. Dann abseihen und mit dem Zucker zu Sirup einkochen.
Das wird ihr neuer Sommer-Limonaden-Liebling! Eiswürfel, Basilikum-Limetten-Sirup und sprudelndes Mineralwasser – fertig ist die leckere Erfischung.
Zutaten
2 Bio-Limetten
250 ml Wasser
2 große Bund Basilikum
2 Stängel Petersilie
250 g Zucker
So geht‘s:
2 Bio-Limetten in Stücken mit 250 ml Wasser aufkochen, dann abkühlen lassen. Blätter von 2 großen Bund Basilikum und 2 Stängeln Petersilie im Mörser fein zerreiben und dazugeben. Den Ansatz über Nacht ziehen lassen, dann abgießen. Limetten ausdrücken und mit 250 g Zucker verrühren, erneut ca. 10 Min. kochen lassen, Sirup abfüllen. Sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und nach dem Öffnen möglichst zügig verwendet werden.
Edler Rosensirup verfeinert Champagner, Sekt und Limonaden. Aber in Gebäck, Desserts und Süßspeisen betört er mit seinem bezaubernden Duft.
Zutaten
2-3 große Handvoll ungespritzte essbare Rosenblütenblätter (z.B. von Duftrosen)
200 g Zucker
200 ml Wasser
1 EL Zitronensaft
sterilisierte, gut verschließbare Flaschen
So geht‘s:
Wasser und Zucker verrühren, aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Rosenblüten und 1 EL Zitronensaft untermischen. Den Sirup abgedeckt an einem kühlen Ort 4-5 Tage ziehen lassen, dabei ab und zu durchschütteln. Dann durch ein Sieb gießen, nochmals kurz erhitzen. Sirup abfüllen. Sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und nach dem Öffnen möglichst zügig verwendet werden.
Also ich habe Lavendelsirup kennengelernt, als ich für Chateau et Chocolat auf der Suche nach französischen Produkten war. Leider gibt es diesen Sirup aus der Provence heute nicht mehr zu kaufen, aber man kann ihn ja selber machen. Ich verwenden ihn zusammen mit Herbes de Provence, um Ziegenkäse wie den Picandou zu verfeinern. Für den Sirup könnt ihr je nach Geschmack oder Jahreszeit frische oder getrocknete Blüten des Echten Lavendels verwenden. Wer frische Blüten aus dem eigenen Garten sammelt, muss bei der Sirupzubereitung ein paar Tage länger auf den fertigen Sirup warten.
Tipp: In den geschlossenen Flaschen hält sich der Sirup mindestens drei Monate. Im Kühlschrank halten sich die Flaschen sogar noch etwas länger. Nach dem Öffnen solltest du den Lavendelsirup im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche aufbrauchen.
Zutaten
400 g Zucker
350 ml Wasser
5 EL getrocknete Lavendelblüten
oder
15 EL frischen Lavendel (Lavandula Angustifolia) aus dem eigenen Garten (oder Bioqualität kaufen)
6 EL Bio-Zitronensaft
So geht‘s:
Zuerst wird Läuterzucker gekocht. Dazu werden Zucker, Zitronensaft und Wasser in einem Topf erhitzt bis sich der Zucker ganz gelöst hat. Dann lässt man das Zuckerwasser rund 5 Minuten köcheln. Nun den Topf vom Herd nehmen und die getrockneten Lavendelblüten dazugeben und im Sirup abkühlen lassen. Anschließend 3 Stunden ziehen lassen.
Bei frischen Lavendelblüten sollten die Blüten im Läuterzucker über Nacht zugedeckt im Topf ziehen.
Nachdem die Blüten im Sirup ziehen konnten, wird der Sirup durch ein Sieb gegossen, um die Blüten zu entfernen.
Den abgeseihten Sirup noch einmal kurz aufkochen lassen und heiß in sterile Flaschen füllen.
Dieser Sirup hat nichts mit dem aus dem Burgund bekannten Crème de Cassis gemein, der ja ein Likör ist, aber auch der Sirup wird superlecker.
Zutaten
1,5 kg Schwarze Johannisbeeren
6 ungespritzte Blätter vom Johannisbeerstrauch, wer die Möglichkeit
1 kg Zucker
1 Bio Zitrone, schälen und Saft auspressen
Mulltuch
sterilisierte, gut verschließbare Flaschen
So geht‘s:
Johannisbeeren abbrausen, von den Rispen streifen (geht mit einer kleinen Gabel am einfachsten) und in einen großen Topf geben. Knapp mit Wasser bedecken und aufkochen, bis die Beeren geplatzt sind. Vom Herd nehmen und 10 Minuten stehen lassen. Beeren samt Flüssigkeit in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gießen und am besten über Nacht abtropfen lassen. Nicht ausdrücken, damit der Saft klar bleibt.
Vom Johannisbeersaft 1 Liter abmessen und mit den Zitronenschalen, den Johannisbeerblättern in einen Topf geben. Die Blätter verleihen dem Sirup eine sanfte kräutrige Note und die Zitronenschalen verleihen dem Sirup eine frische Note. Anschließend den Zucker und den Zitronensaft unterrühren und alles aufkochen. Bei mittlerer Hitze 35 Minuten kochen, bis der Saft einkocht und dicklich wird. Dabei den Sirup immer wieder rühren.
Die Johannisbeerblätter und die Zitronenschalen nach dem Kochen wieder aus dem Topf nehmen. Den Sirup sehr heiß in die vorbereiteten Flaschen füllen, diese sofort verschließen und abkühlen lassen.
Viel mehr als nur ein gutes Mittel gegen Erkältung – der Ingwer. Das gute am Sirup kochen ist, das kann man das ganze Jahr über tun.
Tipp: Gewürze wie Muskatnuss oder Orangenzesten verleihen dem Sirup etwas mehr Tiefe und Aromen.
Zutaten
250 g Bio-Ingwer
1 Bio-Zitrone
250 g Zucker
750 ml Wasser
So geht‘s:
Den Ingwer schälen (das geht super einfach mit einem Löffel), klein schneiden oder reiben und in einen Topf geben. Den Saft einer ausgepressten Zitrone drüber gießen. Mit dem Wasser aufgießen und für 30 Minuten bei kleiner Flamme köcheln lassen.
Danach durch ein feines Sieb in einen sauberen zweiten Topf abseihen. Den Zucker hinzufügen und nochmals für 20 Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.
Noch heiß in sterile Flaschen abfüllen und verschließen. Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Danach kann der Sirup sofort verwendet oder im Keller für ein paar Monate gelagert werden.
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