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SPARGEL MIT BUTTER-KRÄUTER-BRÖSEL

Dorit Schmitt • 11. April 2020

Mein Gaumen-Verwöhn-Programm in der Spargelzeit

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Spargel vom Feinsten

"Ohhhhhh Feinerle!!!! Spargel, Kräuter-Brösel, Ei, Butter und Bratwurst. Der erste Spargel dieses Jahr für mich. Dazu einen Sylvaner aus dem Elsass. Ich habe fränkische Wurzeln und liebe den Wein aus meiner alten Heimat. Doch ich liebe auch das Elsass und die Weine dieser Region. Heute bin ich dankbar. Dankbar, mir selbst so leckere Sachen kochen zu können. Dankbar so liebe Freunde im Elsass zu haben, deren Weine mich glücklich machen. Hoffentlich dürfen wir bald wieder reisen. Dann fahre ich zuerst natürlich zu meinen Eltern, die ich sehr vermisse. Und anschließend sofort ins Elsass. Zu Jean-Paul Schmitt und Bernd Koppenhöfer, zu Valérie Beyer und Marie Zusslin. Mon Dieu! Ich vermisse Euch! Alle!", so begann mein Posting auf Facebook. Und ich möchte es Euch hier nicht vorenthalten, weil es ganz tief aus meinem Herzen kam. 

Wie wunderbar schmeckt doch jedes Jahr der erste Spargel!

Und das braucht Ihr für 4 Personen, um diesen köstlichen Spargelklassiker zu kochen:
1 kg weißer Spargel
Orangenschale
Prise Zucker
Spritzer Zitronensaft
Für die Brösel:
1 Handvoll Kräuter (1/2 Bund Schnittlauch, Basilikum, Kerbel, Dill, Petersilie, Zitronenmelisse)
2 Scheiben Toastbrot
4 EL Butter
1 EL Olivenöl
2 hart gekochte Eier

Tipp: Bei den Kräutern nehme ich meist welche, die ich auch zu Hause habe. Allerdings keinen Rosmarin, Salbei oder Thymian für dieses Rezept.

So gehts:
Zuerst den Spargel waschen, schälen und die unteren holzigen Enden abschneiden. Ich verwende einen Spargelkocher. Das ist ein hoher, schmaler Topf mit einem Einsatz. In diesem stehen die Spargelstangen zu knapp zwei Drittel im Wasser und der aufsteigende Dampf gart die zarteren Spitzen. In mein Kochwasser gebe ich die Orangenschale, den Spritzer Zitronensaft und die Prise Zucker.
Die Spargelstangen lasse ich ungefähr 15 - 20 Minuten kochen. Dabei steche ich nach 15 Minuten mal in die Stangen und schaue, ob sie schon weich sind. Spargel sollte nicht zu viel Biss und nicht zu latschig weich gekocht werden. 

Die Eier hart kochen, abschrecken, pellen, klein hacken und beiseite stellen. Den Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in feine Röllchen schneiden.

Für die Butterbrösel die Kräuter waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Das Toastbrot grob zerschneiden. Mit den Kräutern im Blitzhacker fein zerreiben, bis die Brösel grün sind.

Kurz vor dem Servieren die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Kräuterbrösel darin unter Rühren rösten. Das Olivenöl einrühren.

Den Spargel portionsweise anrichten. Mit den Butterbröseln, gehacktem Ei und Schnittlauch bestreuen. Sofort servieren.

Dazu passen (fränkische) Bratwürste. Lasst es Euch schmecken!

Spargel und Silvaner

Genusstipp und Weinempfehlung: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, besagt ein deutsches Sprichwort. Man sei satt und z'frieden, sagen die Franken, wenn das Essen gut geschmeckt hat. Und apropos Franken. In der Spargelsaison gehören in dieser Gegend Silvaner und Spargel zusammen auf den Tisch. Klassiker sind dabei: Weißer Spargel mit flüssiger Butter, Pellkartoffeln und Bratwürsten oder einem Schnitzel Wiener Art. Oder aber ein Spargelsalat, der zu Bratwürsten serviert wird. Getrunken wird in meiner alten Heimat traditionell ein typischer Frankenwein zum Spargel, ein Silvaner. Dieser Wein passt einfach mit seiner mineralisch-fruchtigen, leicht erdigen Art perfekt zu den edlen Stangen. Doch dasselbe gilt auch für die Vertreter dieser Rebsorte im Elsass. Einen schönen trockenen, mineralisch-fruchtigen Sylvaner gibt es von der Domaine Emile Beyer. Diesen Wein habe ich mir für mein erstes Spargelgericht in diesem Jahr ausgesucht. 
Anmerkung: Wir schreiben das Jahr 2020. Es ist Gründonnerstag und wir alle leiden unter der Corona-Krise. So genau weiß es noch niemand, wie und wann eine Rückkehr in einen Alltag stattfinden kann, den wir uns dann neu erschließen müssen. Auch ich bin diese Feiertage fernab meiner Familie und meiner Freunde. Weihnachten und Ostern waren jedoch immer die Feste, an denen man sich traf. Auch, wenn ich oft die Augen rolle und es oft anstrengend empfinde, wenn ich in Neumarkt bin. Mir sind meine Eltern und Freunde sehr wichtig. Mit gemischten Gefühlen registriere ich es daher, dass sich ein paar meiner Freunde nicht an die Empfehlungen halten, um ihre Eltern oder Freunde über Ostern zu besuchen, die zum Teil mehrere Hundert Kilometer entfernt wohnen, "weil es sich für sie gut anfühlt".

Dieses Jahr ist alles für mich anders. Kein Besuch in Neumarkt bei Familie und Freunden. Und doch mache ich es mir, so gut wie möglich, gemütlich und schön. Am besten gelingt mir das, wenn ich mir etwas Schönes koche und einen guten Wein genießen kann. 
Da ich den Kühlschrank und den Gefrierschrank voll habe, mache ich mir jeden Tag etwas für meine Seele. Genieße mit jedem Bissen das Leben und erfreue mich an einem Glas eines guten Weins.

Kulinarische Resteverwertung

Mir ist noch eine Portion der Gründonnerstags-Suppe übrig geblieben. Und von obigem Spargelrezept zwei Stangen gekochter Spargel. Da liegt es doch auf der Hand, sich eine köstliche Suppe mit dem Spargel zu machen – vor dem Servieren noch Kräuter und ein paar der Butter-Kräuter-Brösel drüber. Genussfertig und richtig fein!
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