Seine Existenz verdankt der Käse einer Legende nach der Bäuerin Marie Fontaine Harel aus dem Dorf Camembert in der Normandie. Während der französischen Revolution fand Abbé Charles-Jean Bonvoust, ein Priester aus Brie, bei ihr Unterschlupf und
weihte sie in die Geheimnisse der Käseherstellung ein.
Die bisherigen AOP-Kriterien:
Der Käse muss aus Rohmilch von Kühen hergestellt werden, die hauptsächlich aus der Normandie stammen und länger als sechs Monate auf der Weide stehen. Die Herstellung eines traditionellen Camemberts aus frischer Kuhrohmilch dauert etwa drei Wochen. Die Milch wird am ersten Tag gesäuert und in großen Kesseln auf 36 Grad angewärmt. Danach gibt man Lab zum Gerinnen und Dicklegen der Milch hinzu. Die so gewonnenen Dickete wird vorsichtig, ohne sie zu brechen, in fünf Schichten in die Käseformen gefüllt. Die darin verbliebene Molke schenkt dem Käse später seine cremige Textur. Am zweiten Tag werden die Käselaibe aus den Formen genommen und gesalzen, anschließend mit dem Edelschimmel Penicilliium camemberti
behandelt, der für die flauschige Oberfläche auf der Oberfläche sorgt. die Reifezeit beträgt circa 16 Tage, bevor die Käse in den Handel kommen.
LEXIKON: Camembert de Normandie AOP ist ein französischer Weißschimmelkäse aus Kuhrohmilch mit Fettanteil von 45% in der Trockenmasse.
Qualitätsmerkmale:
Ein Camembert besitzt eine flaumige, weiße Edelschimmelrinde. Sein Teig ist je nach Reifegrad hell- bis goldgelb. Im Geschmack ist der Käse leicht scharf und nussig, jedoch weniger fett wie beispielsweise sein Verwandter, der Brie. In perfektem Reifezustand schmeckt er cremig-mild, überreif zerläuft der Käse und entwickelt einen unangenehm stechenden Geruch. Für solche überreife Camemberts gibt es eine köstliche, bayerische Resteverwertung – den Obatzen.
Passende Weine: